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Dialog Mittelstand 01-2015

DIALOG MITTELSTAND 1 | 2015 3 In bewährter Tradition beschäftigte sich das erste Unternehmerfrühstück im neuen Jahr am 21. Januar mit einem Konjunk­ turausblick.ClaudiaWindt,LeiterinMarkt­ strategie Volkswirtschaft der Landesbank Hessen-Thüringen, erläuterte den 40 Gäs­ ten in ihrem Vortrag „Bonsai – Wachstum ohne Größe“, welche Entwicklungen 2015 für Unternehmer und Anleger bereithält. Wörtlich übersetzt heißt Bonsai „gelenk­ tes Wachstum“. Der Baum wird durch permanenten Rückschnitt und die Hal­ tung in einer kleinen Schale in seinem natürlichen Wachstumsprozess behindert. Im Laufe ihresVortrags wurde schnell er­ sichtlich, warum Windt dieses Bild gewählt hat: Sie erwartet für 2015 nur bedingt Wachstum für die deutsche Wirtschaft, Ursache dafür seien folgende Faktoren: Die deutsche Wirtschaft sei als Export­ nation vom Erfolg anderer Wirtschaftsmächte abhängig. Da vor allem in China das Wirtschafts­wachs­tum derzeit deutlich zurückgehe, könne Deutschland nicht mehr so viel dorthin exportieren. Auch der deutsche Export in die USA sei zu­ rückgegangen. Weiterhin bemerkte Windt, dass deutsche Unternehmer zu wenig In­ vestitionen im Inland tätigten, was das hiesige Wachstum „in der Schale“ halte. Deutschland habe zudem nach wie vor zu hohe Lohnstückkosten, was die Ge­ winne belaste. Durch die Einführung des Mindestlohns werde dies zusätzlich ver­ stärkt. Hohe Arbeitskosten, aber auch die hierzulande hohen Energiekosten ließen Unternehmer ins Ausland abwandern. Einen positiven Effekt auf die Wirtschaft habe der derzeit sehr niedrige Ölpreis. Die hohe Volatilität an den Kapitalmärkten bleibe uns wohl erhalten. Bewegter Kapitalmarkt Thematisiert wurden natürlich auch die Aufhebung der Euro-Bindung des Fran­ kens durch die Schweizer Nationalbank und das erwartete Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank. Der dadurch ausgelöste starke Ab­ fall des Euros löste hierzulande eine Vertrauensdiskussion aus: Wie stabil ist der Euro wirklich? Der Dollar hinge­ gen sei als echter Gewinner aus dem Jahr 2014 hervorgegangen. Das DAX-Jahr 2014 sei aufregend gewesen und von starken Schwankungen gekennzeichnet. Für das begonnene Jahr erwartet Windt hier wie­ der ordentlich Bewegung: „Wer kaufen will, sollte vielleicht noch etwas abwarten, da wir von einem Kursabfall im zweiten oder dritten Quartal und anschließender Erholung gegen Jahresende ausgehen.“ Dr. Stefan Dahm, stellvertretendes Vor­ standsmitglied der Stadtsparkasse Düs­ seldorf, verglich in seiner Einführung die Entwicklungen am Kapitalmarkt – be­ dingt durch weltwirtschaftliche und poli­ tische Begebenheiten in den letzten Mo­ naten – mit einer Achterbahnfahrt. Doch anders als noch vor zehn Jahren habe man sich an die massiven Schwan­ kungen beinahe schon gewöhnt. Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die Anwesenden angeregt und tauschten sich überdie konkreten Auswirkungen auf ihreeigenenUnternehmenunddiesichda­ raus ergebenden Herausforderungen aus. Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.helaba.de Was hat ein Bonsaibaum mit dem Konjunkturausblick für 2015 gemein? Claudia Windt von der Helaba brachte zum Unternehmerfrühstück besagtes Miniaturgewächs mit, denn es steht symbolisch für das diesjährige Wirtschaftswachs- tum. Welche Faktoren das Wachstum im neuen Jahr beschneiden, erklärte sie in ihrem Vortrag. News für den Mittelstand UNTERNEHMERFRÜHSTÜCK „AUFGEWECKT“ Wachstum 2015 – das Bonsai-Prinzip Expertin für Marktstrategien: Claudia Windt von der Landesbank Hessen-Thüringen DIALOG MITTELSTAND 1 | 20153

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